Start des Historischen Rundwegs am Makens Huus
Starten wir hier am Makens Huus, Hof Nr. 5, erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1554. Besitzer ist zu dieser Zeit ein Hanß Maken – nach ihm könnte der Hof benannt worden sein.
Der Hof Makens war ein Großkötner, kein Vollhof. Als Vollhof wird ein größerer, häufig seit dem Mittelalter existierender und ungeteilter Hof bezeichnet. Er verfügte in der Regel über eine bewirtschaftete Fläche von deutlich mehr als 15 Hektar. (Groß-, Mittel-, Klein-)Kötner waren kleiner, Großkötner konnten bis ca. 15 Hektar Land bewirtschaften.
Seit dem 16. Jh. ackerten nachweisbar beginnend mit dem bereits genannten Hanß Maken bis zur Aufgabe der Landwirtschaft in den 1980er Jahren 16 Generationen ein und derselben Familie auf Hof Nr. 5. Nach mehreren Generationen Maken und Hampen waren dies seit dem 18. Jahrhundert die Thiemanns. Die Namensänderungen beruhten auf Einheirat. Das heute existierende Makens Huus wurde von den Thiemanns 1862 als Zweiständerhaus gebaut. Wesentliche Teile des verbauten Holzes sind aus der Zeit um 1750 und damit deutlich älter.
Der letzte Bauer Thiemann, Rudolf, war in den 1960er und 1970er Jahren lange Ratsmitglied. Einer seiner Beiträge im Rat ist überliefert: Dat is all een Speel von Intregen allhier!
Im Jahr 1987 kauft und renoviert die Gemeinde das Makens Huus. Dabei bleibt die alte Schwengelpumpe in der Diele erhalten. Im Gebäude befinden sich jetzt die Gemeindeverwaltung und ein Veranstaltungsraum. Für kulturelle Veranstaltungen engagiert sich nicht nur hier das Bürger- und KulturForum Bendestorf: für Ohr, Auge, Bewegung und auch mal kulinarisch – ein vielfältiges Angebot!
Bereits vorher im Jahr 1980 hatte die Gemeinde Bendestorf die zum Makens Huus gehörende Thiemann Scheune erworben und restauriert, die aus der Zeit Friedrich des Großen (1712 -1786) datiert und damit das älteste Gebäude in Bendestorf ist. Sie wird heute als Ausstellungs- und Begegnungsstätte genutzt.
Die Kanone auf dem Hofgelände stammt nicht aus Kriegszeiten, sondern ist ein Requisit aus dem in Bendestorf gedrehten Film „Der lustige Krieg des Hauptmann Pedro“ mit Carlos Thomson von 1959.