Rüschdamm Nr. 9, Hof Nr. 20, Bauernhaus von 1876, Gustav Lührs, Kriegsende in Bendestorf

Ein einziges Gebäude in Bendestorf wurde während des 2. Weltkriegs schwer beschädigt.
Als im April 1945 vier deutsche Soldaten mit einem Maschinengewehr vom Rüschdamm aus auf die von der Jesteburger Chaussee auf Bendestorf vorrückenden Engländer schossen, erwiderten diese das Feuer. Das Haus von Gustav Lührs wurde getroffen und geriet in Brand. Auf dem Hof Nr. 3, Mülls/Eckelmann, durchschlug eine Gewehrkugel die Fensterscheibe. Die Bendestorfer Feuerwehrleute rückten mit der Spritze an, die in dem alten Feuerwehrhaus an der Kleckerwaldstraße stand. Für den Neubau des abgebrannten Dachstuhls von Gustav Lührs ließ der Realverband später Holz bei Bahlburg in Jesteburg sägen.

Die folgende Nacht verbrachten viele Bendestorfer in den drei für die Dorfbewohner gebauten Schutzräumen des Ortes: im Keller von Kohlen-Eckelmann, in den Erdbunkern an der Schule oder in der Sanddüne. Am nächsten Tag wurde Bendestorf ohne weiteren Widerstand von den Engländern eingenommen. Sie verhängten ein Ausgehverbot und bezogen mit ihren Panzern und Fahrzeugen Stellung auf der Pferdewiese vor Hof Nr. 3, Mülls/Eckelmann. Ein großes Zelt wurde aufgebaut. Schmerzlich für die Bewohner Bendestorfs war, dass alle Fahrräder abgegeben werden mussten. Sie wurden von einem Panzer in Schrott verwandelt. Ein Trost kam vom Gut Holm. Das Wissen einiger Bendestorfer um versenkte Rumfässer im dortigen Gutsteich brachte ihnen als Gegenleistung für ihre Verschwiegenheit einen angemessenen Anteil.
Einige Tage nach der Besetzung luden die Engländer alle Kinder zu einem Sportfest in dem großen Zelt auf der Pferdewiese ein. Zur Belohnung gab es Kekse und Schokolade.

Der Bach, den wir im Rüschdamm überqueren, hat seine Quelle linker Hand auf der Wiese. Früher speiste er hier auch einen Löschteich. Er fließt durch den Mühlenteich zur Seeve.


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