Bendestorfer Sanddüne
Einst das Wahrzeichen von Bendestorf, eine sogenannte Binnendüne, nun leider unter dem Bewuchs verschwunden. Sie soll jedenfalls teilweise wieder sichtbar gemacht werden.
Vor 12.000 Jahren zum Ende der Weichselkaltzeit bauten Winde die Düne aus Gletschersanden auf.
Unsere Landschaft wurde durch das vordringende Eis mehrerer Kaltzeiten geformt, Findlinge aus Skandinavien im Gepäck und mehrere 100 Meter dick: die Elster-Kaltzeit (ca. 400.000 bis 320.000 v. Chr.), die Saale-Kaltzeit (ca. 300.000 bis 130.000 v. Chr.) und
zuletzt die Weichsel-Kaltzeit (ca. 115.000 bis 10.000 v. Chr.). Dabei entstand während der Elster-Kaltzeit das Seeve-Urstromtal als tiefe Rinne in Nord-Süd-Richtung, in der das Schmelzwasser zunächst nach Süden floss. Erst mit dem Entstehen der heutigen Elbtalsenke am Ende der Weichsel-Kaltzeit wechselte die Fließrichtung in die jetzige Richtung nach Norden. Wind und Wasser überformten dann die vom Eis der Kaltzeiten geschaffene Landschaft. Es entstanden die Täler und Höhen, die unseren Ort so reizvoll
machen, darunter die Bendestorfer Sanddüne.
Die Sanddüne ist Teil des Grauensbergs, um den sich die Gründungssage Bendestorfs rankt. Der Sage nach soll oben auf dem Grauensberg vor mehr als tausend Jahren das Gut eines reichen Bauern gelegen haben. Das stattliche Haus war von großen Buchen und Eichen umgeben. An einem kalten Februartag kam von Westen ein schrecklicher Orkan, der in kürzester Zeit Haus, Speicher und Scheunen des Bauern unter den sie umgebenden Bäumen begrub. Der alte Bauer entschloss sich nach vielen Überlegungen zum Aufbau seines Hofes im Tale, teilte seinen Besitz dabei auf und gab jedem seiner beiden Söhne seinen Teil mit einem neuen stattlichen Haus. So entstanden zwei Höfe, die sich in Bendestorf bis zum heutigen Tag erhalten haben.
Sylter Sommer-Flair am Bendestorfer Schwimmbad: Der Zugang zum 1955 gebauten alten Schwimmbad lag direkt unterhalb der Sanddüne, die damals noch nicht bewachsen war. Nach einem Bad im kalten Quellwasser konnte man sich im heißen Sand der Düne wärmen. In der Sonne mit schwimmfeuchten Badehosen die Düne herunterrutschen, das war – wie sagt man heute – geil. Seitdem das Bad 1976 umfassend umgebaut und dabei der Eingang an die Südseite verlegt wurde, ist es mit dem Sonnenbad zwischendurch vorbei.
Im Jagen 13 im Klecker Wald neben dem alten Weg nach Buchholz befindet sich noch heute sichtbar ein weiteres Relikt aus der Zeit zum Ende der Weichsel-Kaltzeit. Beim Abschmelzen und Zurückweichen des Eises blieb ein gewaltiger Eisblock längere Zeit unter den Sedimenten liegen. Mit seinem Schmelzen entstand eine Senke, ein Toteisloch.
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