Großkötner Caspers, Hof Nr. 7
1571 wird mit Lutke Welmann erstmals ein Besitzer dieses Hofs namentlich erwähnt. Im Juni 1571 wurde in Hittfeld ein „kirchliches Examen“ abgehalten, zu dem der Pastor mit
dem Wunsch oder auch der Erwartung auf Beteiligung aller Familien des Kirchspiels eingeladen hatte. In dem „Examen“ sollten offenbar ein Bekenntnis zum evangelisch-lutherischen Glauben erfolgen und entsprechende katechetische Kenntnisse geprüft werden. Die Harburger Herzöge hatten rund 40 Jahre zuvor in ihrem Fürstentum die Reformation eingeführt. Nach der in lateinischer Sprache erfolgten Niederschrift über das „Examen“ sind in Hittfeld insgesamt neun Bauern aus Bendestorf erschienen bzw. haben ihre Ehefrau oder Kinder geschickt, für Lutke Welmann nahmen ein Sohn und eine Tochter teil.
Bis ca. 1970 wurde auf diesem Hof Landwirtschaft betrieben. Der letzte Bauer Ernst Eckelmann – Kohlen-Eckelmann – war von 1948 bis 1970 außerdem für die Hauswärme der Bendestorfer zuständig, die in Form von Kohlen und Torf mit Pferd und Wagen in die Haushalte gebracht wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg kannten wir neben Holz – dafür gab es für 50 Pfennige einen Sammelschein beim Förster – als weiteren Brennstoff drei Sorten Kohle: Briketts, Eier-
briketts und Koks. Letzterer wurde so heiß, dass oft der Schamott im Ofen platzte. Dann kam zur Reparatur der in den Lehmkuhlen Richtung Itzenbüttel gefüllte Eimer zum Einsatz. In den 1960er Jahren gab es die ersten Ölöfen mit angebautem, nachfüllbarem Tank. Das war modern, aber nicht immer geruchlos.
Nachdem in dem alten Bauernhaus zuletzt viele Jahre ein Restaurant betrieben wurde, werden hier jetzt Immobilien gemakelt.
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