Tafel 6

Blick auf Hotel „Fernsicht“, „Villa Bergfried“, „Restaurant und Kurhaus Klecker Wald“, „Konditorei, Café und Pensionat Kurth”

Lasst uns auf halber Höhe eine Pause mit Talblick machen.

Historische Postkarte, koloriert, Blick vom Waldfriedenweg aufs Dorf, 1910

Vom alten Heideweg konnte man einige Herbergen erkennen (Postkarte von 1910): Links oben die „Fernsicht“ von 1908, im 2. Weltkrieg Drahtfabrik, nach dem Krieg Flüchtlingsunterkunft. 1957 erfolgte ein Teilabriss und Neubau durch den Margarine-Unternehmer Hans Gesche. Gesches Firma Bölck lieferte mit ihren radelnden Mitarbeitern für 6 Millionen Deutsche Mark jährlich Margarine im Direktvertrieb an Hausfrauen in Norddeutschland. Er machte „Fernsicht“ vorübergehend zu seiner Verwaltungszentrale mit 20 Angestellten. Gegenstand bundesweiter Berichterstattung wurde Bendestorf im Jahr 1958, als Gesche den Gemeinderat dazu brachte, den Bürgermeister Karl Nolte nach 12 Jahren erfolgreicher Arbeit abzuwählen. Gesche hatte gedroht, andernfalls seinen Firmensitz nicht nach Bendestorf zu verlegen, was für die Gemeinde zu erheblichen Verlusten bei den Steuereinnahmen geführt hätte. Als letztes Highlight residierte hier die „Schönheitsfarm Cornelia“, bevor in dem Gebäude Wohnungen entstanden.

Historische Postkarte, 1927

In der Mitte der Postkarte die 1908 erbaute „Villa Bergfried“, die wenig später von der Familie Kurth erworben wurde. Die Familie eröffnete außerdem 1910 unterhalb der Villa das von uns bereits in Augenschein genommene „Heidepensionat Kurth“, später „Konditorei, Café und Pensionat Kurth“ (Tafel 5). In der Nachkriegszeit war die „Villa Bergfried“ ebenfalls Flüchtlingsunterkunft, dann Tagungsstätte und Therapieeinrichtung. Heute befinden sich in diesem Gebäude Wohnungen.

Historische Postkarte, 1960

Rechts oben auf der Postkarte sehen wir das 1896 erbaute „Kurhaus Klecker Wald“ mit einem Rehpark. Nach dem 2. Weltkrieg diente es zunächst als Altenheim, mit Sonntagsgottesdienst für das gesamte Dorf, bis Bendestorf 1965 eine Kirche bekam. Auch dieses Gebäude wurde später zu einem Wohnhaus umgebaut. Unterhalb des früheren Kurhauses wurde das „Café Ballhausen“ betrieben.

„O Täler weit, o Höhen“, die lasst uns jetzt erklimmen!


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