Tafel 21

Bendestorfer Mühle, „De Möhl“, Hof Nr. 12, nach 1542 errichtet, ab 1898 Familie Peters, seit 2002 Landwirtschaft Familie Dirk Schmanns

Die Bendestorfer Mühle hat eine spektakuläre Geschichte. 1542 erwürgte in Wulfsen ein Knecht des dortigen Mühlenbesitzers Ludeke Tamke dessen Ehefrau und eine Magd. Danach zündete der Täter die Mühle an. Tamke verlässt Wulfsen und baut in
Bendestorf eine Wassermühle mit Fischteichen.

Historische Postkarte, 1949
Historische Postkarte, 1949

Über 300 Jahre bis 1950 waren die Müllerfrauen auch als Kräuterheilkundige tätig. Alles war geheim. Die Kräutermischungen kamen bei Mensch und Tier, aber auch gegen
böse Fremdeinwirkungen bis nach Amerika zur Anwendung. Ein wichtiger Nebenerwerb.

Blick von „De Möhl“ zum Autohaus Maack, 1966
Blick von „De Möhl“ zum Autohaus Maack, 1966 (Postkarte)

Nach dem letzten Krieg kam vom Hof des Mühlenbauern viele Jahre ein wichtiges Gerät zum Einsatz: der von einem Trecker gezogene dreieckige Holzschneepflug. Otto Berg, ab Ende der 1950er Jahre für lange Zeit der einzige Gemeindearbeiter, war nicht nur für das Schneepflügen, sondern auch für alle anderen Arbeiten in der Gemeinde zuständig.

Das 1997 erneuerte Mühlrad
Das 1997 erneuerte Mühlrad

Seit 2002 wird der Hof von Dirk Schmanns bewirtschaftet, einem Neffen von Hans Heinrich Peters, dem letzten „Mühlenpeters“. Die Mühle ist noch funktionstüchtig, wird aber nicht mehr genutzt, der Mühlenteich ist jetzt ein Angelteich: Wer erfolgreich angeln will, versenkt dort die Rute.


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