Bendestorfer Mühle, „De Möhl“, Hof Nr. 12, nach 1542 errichtet, ab 1898 Familie Peters, seit 2002 Landwirtschaft Familie Dirk Schmanns
Die Bendestorfer Mühle hat eine spektakuläre Geschichte. 1542 erwürgte in Wulfsen ein Knecht des dortigen Mühlenbesitzers Ludeke Tamke dessen Ehefrau und eine Magd. Danach zündete der Täter die Mühle an. Tamke verlässt Wulfsen und baut in
Bendestorf eine Wassermühle mit Fischteichen.
Über 300 Jahre bis 1950 waren die Müllerfrauen auch als Kräuterheilkundige tätig. Alles war geheim. Die Kräutermischungen kamen bei Mensch und Tier, aber auch gegen
böse Fremdeinwirkungen bis nach Amerika zur Anwendung. Ein wichtiger Nebenerwerb.
Nach dem letzten Krieg kam vom Hof des Mühlenbauern viele Jahre ein wichtiges Gerät zum Einsatz: der von einem Trecker gezogene dreieckige Holzschneepflug. Otto Berg, ab Ende der 1950er Jahre für lange Zeit der einzige Gemeindearbeiter, war nicht nur für das Schneepflügen, sondern auch für alle anderen Arbeiten in der Gemeinde zuständig.
Seit 2002 wird der Hof von Dirk Schmanns bewirtschaftet, einem Neffen von Hans Heinrich Peters, dem letzten „Mühlenpeters“. Die Mühle ist noch funktionstüchtig, wird aber nicht mehr genutzt, der Mühlenteich ist jetzt ein Angelteich: Wer erfolgreich angeln will, versenkt dort die Rute.
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